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Le boudoir du terroir

Art en plein air, Môtiers, 2015
Kuratoren Giovanni Carmine, Jean-Luc Manz, Noah Stolz, Pierre-André Delachaux
(in Zusammenarbeit mit der Architektin Françoise Bousquet)

Mitten im Dorf Môtiers hat der Künstler Simon Beer auf der Hauptstrasse eine Art Jagdhochsitz aufgestellt. Wie ein Festungsturm aus dem Mittelalter markiert die Installation den Eingang zur Gruppenausstellung "Art en plein air" und zugleich beherrscht er die Grand Rue von Môtiers. Von ihm aus kann das halbe Dorf und sämtliche Ausstellungsbesucher überwacht werden.

Im innern des Turms wurde eine Art Boudoir mit zwei Sitz- und einer Liegegelegenheit eingerichtet, als intimer Ort, welcher zum Verweilen, zum Zwiegespräch oder aber auch zum amourösen Rencontre einlädt.

Gleichzeit können die Besucher das Geschehen im Dorf beobachten. Doch werden sie selbst zu Beobachteten, da sie ja quasi im Dorfzentrum, wenn auch nicht unbedingt sichtbar, jedoch für alle ausgestellt sind (Vgl. Friedrich Dürrenmatt; Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter).

Das Boudoir ist ausgestattet mit Tierfellen, die während der Jagdsaison 2014/2015 im Val de Travers erlegt wurden. Es handelt sich dabei um Reh-, Hirsch-, Gemse-, Dachs-, Wildschwein- und Hasenfelle. Diese wurden gegerbt und im innern des Boudoirs an Boden, Wänden und Decken ausgelegt.

Vier Spiegel, ein Christuskreuz und ein Weihwasserbecken vervollständigen den Locus amoenus, der um absolute Diskretion zu haben von Innen her abschliessbar ist.

Seitlicher Ausblick auf den Nachbarsgarten.

Innenansicht mit Bank, ausgelegten Tierfelle und Spiegel.

Aufstieg ins Boudoir, im Hintergrund die Grand Rue.

Detailansicht Boden mit Hasen- Wildschwein-, Reh- und Dachsfellen.


Material:
Ca. 600 kg Tannenholz inkl. Unterkonstruktion (2,5 x 2,5 x 5,5 Meter), 70 verschieden Tierfelle (Reh, Hase, Dachs, Hirsch, Wildschwein, Gemse), 4 antike Spiegel, antikes Christuskreuz, Weihwasserbecken.